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ASP - GeistErfahrer lyrics



Tracks



01. GeistErfahrer

Im Gleichschritt marsch
In Saus und Braus
Die Flagge senkt sich
Scheinwerfer aus

Ich lief Hand in Hand mit Gläubigen und Frommen
Genauso wie mit Schurken, sündhaft und verrucht
Sie glichen sich aufs Haar und liebten
Sich zu widersteh'n

Ich bin in dem Schwarm und mit dem Strom geschwommen
Zumindest hab' ich es am Anfang noch versucht
Um dort am Horizont die Gischt
Des Wasserfalls zu seh'n

Doch du
Kehr um, kehr um, kehr um
Du nicht
Kehr um, kehr um, kehr um

Ich folgte Vätern mit Raketen oder Keulen
Von Nord nach Süd, im Kreis herum, von Ost nach West
Und dann zurück und dann von vorn
Und stets in Reih und Glied

Willst du mit Wölfen wild in Chor des Rudels heulen?
Schau dich gut um, wo immer du dich niederlässt
Denn böse Menschen haben leider
Ebenfalls ein Lied

Doch du
Kehr um, kehr um, kehr um
Du nicht
Kehr um, kehr um, kehr um

Ab
Zurück ins Glied
Denn wer nicht einsam bleiben will
Der reist in Scharen
Leb
Den Unterschied
Reiß dich heraus
Ab heute wirst du endlich geisterfahren

Ich sah die Technikjünger sich zusammenrotten
Sie schleiften galoppierend Seelen hinterher
Bis jedem sie zerfetzt und blutig
An der Leine hing

Ich war so lang allein, drum flog ich mit den Motten
Zum Kerzenschein, als ob es nicht das Ende wär'
Ich kehre um und bin statt Lichtgestalt
Nur ein Schmetterling

Doch du
Kehr um, kehr um, kehr um
Du nicht
Kehr um, kehr um, kehr um

Ab
Zurück ins Glied
Denn wer nicht einsam bleiben will
Der reist in Scharen
Leb
Den Unterschied
Reiß dich heraus
Ab heute wirst du endlich (geisterfahren)

Neid und Gier sind die Motoren
Dieser Welt, und ganz verloren
Wurden sie hineingeboren
Nichts stillt ihren Appetit
Trägheit bremst nur unerheblich
Predigen ist so vergeblich
Drin und draußen bleibt es neblig
Dennoch rasen alle mit

Messer, Gabel, Schere, Feuer
Locken Kinder ungeheuer
Blinde Narren hinterm Steuer
Denn der Abgrund wartet schon
Finger suchen rote Knöpfe
Zungen immer Honigtöpfe
Und am Ende rollen Köpfe
So will es die Tradition

Doch du
Kehr um, kehr um, kehr um
Du nicht
Kehr um, kehr um, kehr um

Ab
Zurück ins Glied
Denn wer nicht einsam bleiben will
Der reist in Scharen
Leb
Den Unterschied
Denn über eines bist du dir
Schon längst im Klaren
Fühl
Was niemand sieht
Dass alle andern immer schon
Im Irrtum waren
Los
Was auch geschieht
Reiß dich heraus
Ab heute wirst du endlich geisterfahren
Geist erfahren
Geist erfahren

02. In Sack Und Asche

Welch ein schweres Los das Leben
Und kein schwereloses Schweben
In dem samt'nen Schild der Himmelstintenpoesie

Immerzu Gewichte
Keinen Schimmer von Gedichten
Blatt um Blatt vergeudet mit geritzter Akribie

Mit den scharfen Zungenklingen
Musst du dann zur Strafe singen
Wie von Sinnen Binnenreimen, denkst, es wäre Kunst

Händeringend klagen
Statt behändem Schwingenschlagen
Wartend auf die Hebung in den Sphärendunst

Und nun trägst du Sack und Asche
Feste Knoten in dem Haar
Du schmeckst Blut auf deiner Zunge
Fliehst auf eigene Gefahr
Heute bist du schon ein Junge
Gestern warst du noch zu alt
Untermalt von Blätterrascheln
Stolperst du aus deinem Wald

Du willst endlich ohne Zaudern
Selbstverständlich lustvoll schaudern
Doch du setzt auf weißen Blättern schwarze Blitze frei

Willst bedenkenlos beleben
Unbeschränkt dich bloß hingeben
Doch statt Liebeslyrik erntest du nur Kritzelei

Wenn die Musen dich nicht sehen
In diffusem Licht vergehen
Jedes Wort im Keim erstickt und unverdaut verfälscht

Dir will keine Rose glücken
Bei dem großen Stachelpflücken
Deine Stimme flüstert nur mehr Kauderwelsch

Und nun trägst du Sack und Asche
Feste Knoten in dem Haar
Du schmeckst Blut auf deiner Zunge
Fliehst auf eigene Gefahr
Heute bist du schon ein Junge
Gestern warst du noch zu alt
Untermalt von Blätterrascheln
Stolperst du aus deinem Wald

Siehst du (siehst du die)
Die Blätter fallen? (Blätter fallen?)
Und lockt (und lockt des)
Des Köders Duft? (Köders Duft?)
Du wirst dich (du wirst dich)
Als Retter krallen (als Retter krallen)
Und wirfst (und wirfst dich)
Dich in die Luft (in die Luft)

Fühlst du (fühlst du in)
In Intervallen? (Intervallen?)
Und bald (und bald)
Erfolgt der Sturz (erfolgt der Sturz)
Wie Nebel (wie Nebel)
Im Winter wallen (im Winter wallen)
Dein Herbst (dein Herbst war)
War viel zu kurz (viel zu kurz)

Und nun trägst du Sack und Asche
Beides steht dir furchtbar gut
Nein, du willst dich nicht verletzen
Doch was bleibt dir, ohne Mut?
Du verbirgst dich vor den Netzen
Während du die Blätter färbst
Du entkommst nie ihren Maschen
Und entkommst auch nie dem Herbst

Nie dem Herbst
Entkommst nie dem Herbst
Du entkommst nie dem Herbst

03. ÜberHärte

Alle, die hinter Güte immer
Nur die Schwäche wittern
Sie soll'n an mir zersplittern
Alle, die, um zu glänzen, feige
Die Geschichte klittern
Sie soll'n an mir zersplittern
Jeder, der mit dem Strom schwimmt
Und sich fügt in alle Wellen
Der soll an mir zerschellen
Alle, die and're nur aus Habgier
Um den Anteil prellen
Sie soll'n an mir zerschellen
In diesen und in vielen and'ren Fällen
Soll'n sie an mir zerschellen

Vom unablässigen Fragen
?Nein, wie kann man denn nur?"
Schmerzt dir dein muskulöser Kiefer
Wie viel kannst du noch ertragen?
Ist die Panzerstruktur
Statt aus Granit aus schwachem Schiefer?

Du lässt dich langsam versteinern
Härte, Härte
Dein Herz dir künstlich verkleinern
Härte, Härte
Bist du ein Fels in der Brandung?
Härte, Härte
Nur dünne Haut als Umwandung
Härte, Härte

Jeder, der nichts als Kälte abgibt
Ohne je zu zittern
Der soll an mir zersplittern
Jene, die mir den Maulkorb wünschen
Und mich hinter Gittern
Sie soll'n an mir zersplittern
Alle, die Mauern bauen
Mit den abgenutzten Kellen
Sie soll'n an mir zerschellen
Alle, die sich aus Falschheit
Automatisch nur verstellen
Sie soll'n an mir zerschellen
In diesen und in vielen and'ren Fällen
Soll'n sie an mir zerschellen

Vom unablässigen Fragen
?Nein, wie kann man denn nur?"
Schmerzt dir dein muskulöser Kiefer
Wie viel kannst du noch ertragen?
Ist die Panzerstruktur
Statt aus Granit aus schwachem Schiefer?

Du lässt dich langsam versteinern
Härte, Härte
Dein Herz dir künstlich verkleinern
Härte, Härte
Bist du ein Fels in der Brandung?
Härte, Härte
Nur dünne Haut als Umwandung
Härte, Härte

Niemand teilt mehr deine Werte
Deshalb wirst du so menschenscheu
Darum die Wut, die in dir gärte
So wie ein giftiges Gebräu
Denn du besitzt sie nicht, die Härte
Weder deutsch noch wirklich neu
Als ob sich jemand darum scherte
Doch bleibst du dir am Ende treu

Doch niemand sonst
Die Welt bleibt immer die verkehrte
Begreifst du nicht
Was man dich so vergeblich lehrte?
Dir fehlt, was sich wie Krebs
In dieser Welt vermehrte
Es mangelt dir an einer Eigenschaft
Es fehlt dir schlicht an

Härte, Härte
Härte, Härte

Du lässt dich langsam versteinern
Härte, Härte
Dein Herz dir künstlich verkleinern
Härte, Härte
Bist du ein Fels in der Brandung?
Härte, Härte
Nur dünne Haut als Umwandung
Härte, Härte

Du lässt dich langsam versteinern
Härte, Härte
Dein Herz dir künstlich verkleinern
Härte, Härte
Bist du ein Fels in der Brandung?
Härte, Härte
Nur dünne Haut als Umwandung
Härte, Härte

04. Carpe Noctem

Kommt einmal der Tag
An dem, wenn du von Leuten sprichst
Du nicht nur an ?die And'ren"
Und an ?Feinde" denkst?

Kommt einmal der Tag
An dem, wenn du das Schweigen brichst
Du deine Worte nicht
An taube Ohr'n verschenkst?

Kommt einmal der Tag
An dem du, wenn du
Dich nur traust entdecken kannst
Was hinter all den Masken steckt?

Kommt einmal der Tag
An dem du, wenn du
Tiefer schaust, dir wünschst
Die Wahrheit bliebe besser unentdeckt?

Vielleicht kommt dieser Tag ja nie
Deshalb versuch' ich wie verrückt
Zumindest zu dir durchzubrechen
Und das ist ein Versprechen
Dank all meiner Schwächen
Werd' ich immer nur noch stärker
Ich versuch's wie ein Berserker
Und befrei uns aus dem Kerker
Will nur, dass dies eine glückt

Wenn dieser Tag doch niemals kommt
An dem der Himmel mit dir lacht
Und alles hell und strahlend macht
Dann bleibt dir immer noch die Nacht
Carpe noctem
Carpe noctem
Carpe noctem
Dann bleibt dir immer noch die Nacht

Kommt einmal der Tag
An dem du angekommen bist
Und dich der Spezies Mensch
Doch zugehörig fühlst?

Kommt einmal der Tag
An dem du, wenn du
Dich vergisst mit süßem Blut
Die Bitterkeit herunterspülst?

Vielleicht kommt dieser Tag ja nie
Deshalb versuch' ich wie verrückt
Zumindest zu dir durchzubrechen
Und das ist ein Versprechen
Dank all meiner Schwächen
Werd' ich immer nur noch stärker
Ich versuch's wie ein Berserker
Und befrei uns aus dem Kerker
Will nur, dass dies eine glückt

Wenn dieser Tag doch niemals kommt
An dem der Himmel mit dir lacht
Und alles hell und strahlend macht
Dann bleibt dir immer noch die Nacht
Carpe noctem
Carpe noctem
Carpe noctem
Dann bleibt dir immer noch die Nacht

Ist es auch das Allerletzte, was ich jemals tue
Ich will mit dir zu Lied und Aufschrei werden
In der Ewigkeit herrscht weiter nichts als Totenruhe
Wir sind das wahre Paradies auf Erden

Wenn dieser Tag doch niemals kommt
An dem der Sonnenschein dich blendet
Carpe noctem
Carpe noctem
Wie man's auch alles dreht und wendet
Siehst du, bevor das alles endet
Carpe noctem
Dann bleibt dir immer noch

Wenn dieser Tag doch niemals kommt
An dem der Himmel mit dir lacht
Und alles hell und strahlend macht
Dann bleibt dir immer noch die Nacht
Carpe noctem
Carpe noctem
Carpe noctem
Dann bleibt dir immer noch die Nacht
Dann bleibt dir immer noch die Nacht
Dann bleibt dir immer noch die Nacht

05. Weichen(t)stellung (GeistErfahrer Reprise)

Ellenbogen schlugen blaue Flecken
Komm, daran wirst du schon nicht verrecken
Nein, es ist gewiss kein Zuckerschlecken
Und vergiss nicht, ordentlich sie zu bedecken
Und die Schmerzen zu verstecken

Damit keiner sich an deinem Aussehen stört
Und über deine weinerliche Art empört
Und keiner dein ersticktes Stöhnen hört
Weil sich das doch nicht gehört

Und so tanzt du durch die Straßen, durch die Gassen
Wie ein Schatten, in graziler Eleganz
Die Musik, die dich umhüllt, ist nicht zu fassen
Und du windest dich im Spieß- und Rutentanz

Es gibt viele Arten, um dich zu verwalten
Möglichkeiten, um dich gleichzuschalten
Und es lauern immer lächelnde Gestalten
Die dich mit meist sanftem Druck davon abhalten
Dich als Wesen zu entfalten

Schon als Kind hat man dir eingebläut
Dass man jede Schwäche bald bereut
Als gebranntes Kind, das Feuer scheut
Hast du verlernt, wie man sich freut

Unter Schmerzen reißt du dich von deinen Gleisen
Aus den Bahnen ihrer eingefahr'nen Welt
Du brauchst keinen, der dich lenkt auf deinen Reisen
Keinen, der die harten Weichen für dich stellt

Und so tanzt du durch die Straßen, durch die Gassen
Wie ein Schatten, in graziler Eleganz
Die Musik, die dich umhüllt, ist nicht zu fassen
Und du windest dich im Spieß- und Rutentanz

Unter Schmerzen reißt du dich von deinen Gleisen
Aus den Bahnen ihrer eingefahr'nen Welt
Du brauchst keinen, der dich lenkt auf deinen Reisen
Keinen, der die harten Weichen für dich stellt
Keinen, der die harten Weichen für dich stellt
Keinen, der die harten Weichen für dich stellt
Keinen, der die harten Weichen für dich stellt

06. Danach

Wann kommt der Schnee
Der wie ein Mantel sich um dieses Elend legt
Und diese wunde Erde
Sanft zur Nacht bedeckt?
Und uns're Gräueltaten
Vor dem Mond versteckt
Ein tiefer Schlaf im weißen Bett
Ist ganz perfekt

Es mag wohl sein, es kommt der Tag
An dem sich wieder etwas regt
Dort unterm Eis, doch keiner
Wird sich dran erfreu'n
Es ist auch niemand da
Um es noch zu bereu'n
Und niemand, um die Saat
Im Frühling auszustreu'n

Wann kommt der Winter?
Wann kommt der Winter?
Wann kommt der Winter?
Wann kommt der Winter?

Wann kommt der Frost, der alles sein wird
Was am Ende übrig bleibt
Um uns die Tränen noch zu trocknen
Im Gesicht?
Zum Abschied glitzern
Sie im allerletzten Licht
Und nur ein Wiederseh'n
Das gibt es sicher nicht

Es kommt die Zeit, an dem der letzte Sieger
Die Geschichte schreibt
Und seine Furcht mitnimmt
Im kalten Glorienschein
Und endlich wird ein Ende
Mit dem Klagen sein
Und endlich gibt es
Wirklich gar nichts zu verzeih'n

Du bliebst verkehrt und fremd
So ließest du die eig'ne Welt im Stich
Wann kommt der Winter?
Und nichts besaß für dich
Mehr irgendeinen Wert an und für sich
Wann kommt der Winter?
Sahst du nie, dass es etwas gibt
Das schwerer als dein Reichtum wiegt?
Wann kommt der Winter?
Wann kommt der Winter?
Wir war'n im Krieg
Und haben uns besiegt

Du bliebst verkehrt und fremd
So ließest du die eig'ne Welt im Stich
Wann kommt der Winter?
Und nichts besaß für dich
Mehr irgendeinen Wert an und für sich
Wann kommt der Winter?
Sahst du nie, dass es etwas gibt
Das schwerer als dein Reichtum wiegt?
Wann kommt der Winter?
Wann kommt der Winter?
Wir war'n im Krieg
Und haben uns besiegt

Und während du durch Schneegestöber
Mit den letzten Schritten wankst
Dich bei den Flocken
Für den Niedergang bedankst
Ist es der Schluss
Zu dem du abschließend gelangst?
Wenn alles stirbt
Dann stirbt auch endlich deine Angst