ASP - Zaubererbruder - Der Krabat-Liederzyklus lyrics
Tracks 01. Intro: Betteljunge
02. Krabat 03. Die Teufelsmuhle 04. Denn Ich Bin Der Meister 05. Fluchtversuch 06. Elf Und Einer 07. Mein Herz Erkennt Dich Immer 08. Verwandlungen I-III 09. Abschied 10. Der Schnitter Tod 11. Spottlied Auf Die Harten Wanderjahre 12. Zaubererbruder 13. Der Geheimnisvolle Fremde (Ja, Ja, Drei Mal Hurra!) 14. Am Ende 15. Outro: Zwei Schwane 01. Intro: Betteljunge
Der Krieg ist kaum vergangen, noch verwüstet ist das Land.
Brot, Brot, Brot, gebt mir nur ein Stückchen Brot! Die Felder liegen brach und mancher Hof ist abgebrannt. Die Herren dürfen schlemmen, ich muss um Almosen flehen. Brot, Brot, Brot, gebt mir nur ein Stückchen Brot. Ich bin ein Wenden-Junge und muss barfuß betteln gehen. Ich bin ein Wenden-Junge und muss barfuß betteln gehen. Die Predigt von der Kanzel, sie stillt mir den Hunger nicht. Brot, Brot, Brot, gebt mir nur ein Stückchen Brot. Ich zieh nur über?s Land, der Heimat fern, die ich verließ. Ich zieh nur über?s Land, der Heimat fern, die ich... verließ. 02. Krabat
Gehorche der Stimme
Des Meisters gehorche ihr Gehorche der Stimme Des Meisters gehorche ihr Ich bin des Meisters Ruf gefolgt, die Stimme zog mich magisch an das heisre Rufen in der Nacht im Traum schlug mich in seinen Bann endlich öffne ich mit klammer schweißbenetzter Hand die Tür zur geheimen, schwarzen Kammer und der Meister spricht zu mir er fragt mich was soll ich dich lehren Müllern und das Andre auch er streckt mir seine Linke hin ich schlage ein so ist es Brauch und mir sprießen Rabenfedern und so flieg ich unerkannt über Grenzen in das Leben wie der Wind schnell übers Land und ich breche alle Regeln um heut Nacht bei dir zu sein fühl mein Rabenherz es schlägt so schnell und nur für dich allein schenk dir eine Rabenfeder unsrer Liebe Unterpfand denk' an mich ich komme wieder, denk' an mich hältst du sie in der Hand Gehorche der Stimme Des Meisters gehorche ihr Gehorche der Stimme Des Meisters gehorche ihr Gehorche der Stimme Des Meisters gehorche ihr Gehorche der Stimme Des Meisters gehorche ihr Er spricht: Ja nun gehörst du mir Mit Haut und Haaren bist du mein Ich wollte fliehen voller Furcht sein Blick fährt mir durch Mark und Bein Mit einem Auge nun erfasst er dich du willst vor Angst vergeh'n Das andre unter einem Pflaster Schwarz und kann doch alles sehn Ich komme mir so schrecklich nackt vor Zauberspruch um Zauberspruch liest er uns vor aus dem Koraktor Weiße Schrift im schwarzen Buch und mir sprießen Rabenfedern und so flieg ich unerkannt über Grenzen in das Leben wie der Wind schnell übers Land und ich breche alle Regeln um heut' Nacht bei dir zu sein fühl mein Rabenherz es schlägt so schnell und nur für dich allein schenk' dir eine Rabenfeder unsrer Liebe Unterpfand denk' an mich ich komme wieder, denk' an mich hältst du sie in der Hand wo bist du nur hingeflogen überall sucht dich sein Blick hab den Kreis um uns gezogen doch es zieht mich schon zurück hör die stimme deines Meisters gehorche denn er kriegt dich doch er wird dich finden und du weißt es nur mein Herz ruft lauter noch nach dir und mir sprießen Rabenfeder und so flieg ich unerkannt über Grenzen in das Leben wie der Wind schnell übers Land und ich breche alle Regeln um heut Nacht bei dir zu sein fühl mein Rabenherz es schlägt so schnell und nur für dich allein Schenk dir eine Rabenfeder unsrer Liebe Unterpfand denk an mich ich komme wieder, denk an mich hältst du sie in der Hand denk an mich ich komme wieder, denk an mich hältst du sie in der Hand denk an mich hältst du sie in der Hand 03. Die Teufelsmuhle
Sieh, wie sich das Mühlrad dreht
Dort im tiefen Tale, Keiner weiß, was vor sich geht, Noch, was sie dort mahlen. Aus dem Moor das Wasser fließt Und sich auf die Schaufeln gießt. Es ist so schwarz von dunklem Torf Wie des Müllers Seele. Ist es wahr, was sie im Dorf Über ihn erzählen? Hör, wie sich das Mühlrad dreht, Wo nie Vögel singen, Wohin niemand jemals fährt, Um das Korn zu bringen. Denn der Müller ist ein Mann, Der so manchen Zauber kann. Dort am Sumpf wie Pech und Teer, An dem kalten Pfuhle, Lehrt die dunklen Künste er In der Schwarzen Schule. Der Müller ist ein reicher Mann, Liebt's sein Gold zu horten, Weil er viel' Schätze finden kann An geheimen Orten. Manchmal kann man ihn nachts sehn Über Feld und Wiesen gehn. Und kehrt er alsbald zurück Mit belad'nem Karren. Schau schnell weg, der Böse Blick Lässt dich sonst erstarren. Wer sich hin zu Mühle wagt, Und nach Müllersitte Dort nach Mahl und Arbeit fragt, Wird fortgejagt mit Tritten. Wer beim Müller in der Not Bettelt um ein Stückchen Brot, Erntet nicht Almosen, bloß Höhnisches Gelächter. Der Meister lässt die Hunde los, Zwölf hat er als Wächter. Hör, wie sich das Mühlrad dreht Immer um die Nabe. Spürst du, wie die Zeit vergeht Bist du liegst im Grabe? Nur der Müller, Jahr um Jahr. Bleibt so jung, wie er es war. Wann er die Mühle übernahm, Weiß keiner mehr zu sagen, Den alten Meister, als er kam, Hat, sagt man, erschlagen. Hör doch, wie das Rad sich dreht In der Abendkühle. Ein zweites in der Stube steht In der Teufelsmühle. Und die Burschen stehn im Kreis, Das Gesicht von Mehl ganz weiß. Keiner weiß, auf wen sie zeigt, Auf dem Rad die Kerbe, Doch, bei wem sie stehen bleibt, Der muss heute noch sterben. Die Mühle liegt im Tal geduckt Und lauert auf Beute, So manchen hat sie schon verschluckt Ein Riss im Hier und Heute. Manchmal sieht man Burschen ziehn Auf dem Weg zu Mühle hin. Und wen der Müller eingestellt, Nimmt bei sich in die Lehre. Der ist verlorn für diese Welt, Der wird nie wiederkehren. Der ist verlorn für diese Welt. Der wird nie wiederkehren. 04. Denn Ich Bin Der Meister
Am Tage Kraft für das Getriebe
Und Nachts da geb ich euch mein Wort Fragen sind wie Raben Diebe Sie fliegen ohne Beute fort Komm sprich mir nach, lern sie benutzen Und präg sie dir aufs Schärfste ein Zwölf von euch gehen auf ein Dutzend Doch Meister kann nur einer sein Mein ist das Wort und das Wort ist das Wissen. Das Wissen ist Macht und Macht ist entrissenes Recht... Denn ich bin dein Meister Denn ich bin dein Meister Ja, ich bin dein Meister Und du bist nichts Denn ich bin dein Meister Denn ich bin dein Meister Ja, ich bin dein Meister Und du bist nichts Nichts als mein Knecht! Nun kommt herbei ihr Mühlenknaben Denn Mitternacht ist Füttrungszeit Los, pickt das Wort in kleinen Happen und lernt im schwarzen Federkleid Du kriechst mir nach, du kannst auch rennen Und doch holst du mich niemals ein Denn Wissen kann wie Feuer brennen Zu viel davon kann tödlich sein Mein ist das Wort und das Wort ist das Wissen. Das Wissen ist Macht und Macht ist entrissenes Recht... Denn ich bin dein Meister Denn ich bin dein Meister Ja, ich bin dein Meister Und du bist nichts Denn ich bin dein Meister Denn ich bin dein Meister Ja, ich bin dein Meister Und du bist nichts Nichts als mein Knecht! Mit meinen Worten schaff ich Fesseln härter als Metall - Denn du bist der Meister 'S gibt keine Orte zum Verstecken, ich bin überall - Denn du bist der Meister Du bist dir nicht so recht im Klaren, welchen Preis zu zahlst - Denn du bist der Meister Nur ich alleine kenn die Wahrheit, wie die Mühle mahlt - Denn du bist der Meister Und du findest nie und nimmer einen Weg hinaus - Denn du bist der Meister Gleich wie du dich schindest, immer einen Schritt voraus - Denn du bist der Meister Denn ich bin dein Meister Denn ich bin dein Meister Ja, ich bin dein Meister Und du bist nichts Denn ich bin dein Meister Denn ich bin dein Meister Ja, ich bin dein Meister Und du bist nichts Nichts als mein Knecht! Denn ich bin dein Meister Denn ich bin dein Meister Ja, ich bin dein Meister Und du bist nichts Denn ich bin dein Meister Denn ich bin dein Meister Ja, ich bin dein Meister Und du bist nichts Nichts als mein Knecht! 05. Fluchtversuch
Dreimal verfluchter schwarzer Kater
Wie ein entzwei geschlagener Mond Scheint böse das Quecksilberauge Aus dem Gesicht und voller Hohn Hinter mir liegt sie im Dunkeln So still als ob sie schliefe Und ich laufe vor ihr fort Mir schlagen Zweige ins Gesicht Immer zieht es mich zurück zu ihr Als ob mich jemand riefe Und ich renne um mein Leben Doch entkommen kann ich nicht Ich weiß nicht wie lange ich fliehe Ohne Ziel und ohne Richtung Voller Grauen seh ich Gräber steh'n Dort auf dem wüsten Plan Dort ein Licht, ein Hoffnungsschimmer Und ich trete auf die Lichtung Dort liegt sie wieder vor mir Ist erwacht und starrt mich an Dreimal verfluchte schwarze Natter Die Schlinge wie ein Galgenstrick Ein Fuchs, so rot wie ihre Zunge Erneulich sucht mich auch sein Blick Ich geh' die Wege wie im Traum Wandle durch das schwarze Moor Alles scheint so Hoffnungslos Und kommt mir so vergeblich vor Ich laufe durch die dunkle Nacht Meinen Weg erkenn' ich kaum Ich ende dort wo ich begann Ich geh' die Wege wie im Traum Hinter mir liegt sie im Dunkeln So still als wär' sie tot Und ich schleiche mich davon Vorbei am dunklen, kühlen Teich Ein Karpfen schwebt im trüben grün Sein eines Auge glitzert rot Der Anblickt lässt mich schaudern Als er absinkt in sein Reich Bin Atemlos und fühle mich als ob Ich schon seit Tagen liefe Ein Uhu streift im Flug mein Haar Ich hör den Meister wie er lacht Ich falle hin und stehe auf Blutverschmiert und triefend Nun liegt sie wieder vor mir Und ist schon längst erwacht Dreimal verfluchter schwarzer Rabe Entsetzlich wie der Blick mich quält Und wieder sehe ich die Augen Das eine starr, das andere fehlt Ich geh' die Wege wie im Traum Taumle durch das schwarze Moor Alles scheint so Hoffnungslos Und kommt mir so vergeblich vor Ich laufe durch die dunkle Nacht Meinen Weg erkenn' ich kaum Ich ende dort wo ich begann Ich geh' die Wege wie im Traum Ich geh' die Wege wie im Traum Taumle durch das schwarze Moor Alles scheint so Hoffnungslos Und kommt mir so vergeblich vor Ich laufe durch die dunkle Nacht Meinen Weg erkenn' ich kaum Ich ende dort wo ich begann Ich geh' die Wege wie im Traum 06. Elf Und Einer
Elf und Einer sollen es sein von Alters her.
Keiner darf zu wenig sein und keiner mehr. Elf und Einer und der Meister obendrein üben nachts die schwarze Kunst im Kerzenschein. Elf und Einer, es wird keiner gern entbehrt. Elf und Einer und der Meister, der sie lehrt. Elf und Einer hören zu und er liest vor. Mit Gekrächze wiederholt der Rabenchor. Elf und Einer, pass gut auf und hör gut zu. Elf sind Raben und der Eine, das bist du. Nur Geduld, mein Freund, es dauert nicht mehr lange und der Meister ruft: Husch, auf die Stange! In den Nächten Rabenfedern schwarz wie Kohle An den Tagen weiß von Mehl, wie frischer Schnee. Und jedes Jahr kommt der Gevatter einen holen. Ja, jedes Jahr muss von den Freunden einer gehen. Der Meister braucht ein neues Leben und einer von uns muss es geben und das Mühlenrad wird langsam und bleibt stehen. Elf und Einer, ja so war es immer schon So wird's bleiben, so verlangt's die Tradition. Elf und Einer tragen bald das schwarze Mal. Elf und Einer und der Meister ist die Zahl. Elf und Einer warten schon im Kerzenrauch. Vor dem Schädel und dem Buch, so ist es Brauch. Angekettet liegt es auf dem kalten Stein. Elf und einmal schlägt die Uhr, so muss es sein. Elf und einer ohne Flügel sind bereit. Doch im Nu wächst nun auch dir ein Federkleid. Schaust an dir herab und dir wird Angst und Bange, als der Meister ruft: Husch, auf die Stange! In den Nächten Rabenfedern schwarz wie Kohle An den Tagen weiß von Mehl, wie frischer Schnee. Und jedes Jahr kommt der Gevatter einen holen. Ja, jedes Jahr muss von den Freunden einer gehen. Der Meister braucht ein neues Leben und einer von uns muss es geben und das Mühlenrad wird langsam und bleibt stehen. Elf und Einer und auch du bist nun dabei, lauschst in tiefer Nacht der schwarzen Litanei. Elf und einer und nun ist es bald vollbracht. Elf und Einer wissen bald wie man es macht. Wie man Wunden einfach zum versiegen bringt. Wie man in den Geist von einem andrem dringt. Wie man Wetter macht und wie die Zeit anhält. Wer die schwarzen Künste kennt, regiert die Welt. Elf und Einer, sie verändern die Gestalt. Einerlei was es auch sei, es ist schon bald. Ob als Pferd, als Hahn, als Ochse oder Schlange. Bis der Meister ruft: Husch, auf die Stange! In den Nächten Rabenfedern schwarz wie Kohle An den Tagen weiß von Mehl, wie frischer Schnee. Und jedes Jahr kommt der Gevatter einen holen. Ja, jedes Jahr muss von den Freunden einer gehen. Der Meister braucht ein neues Leben und einer von uns muss es geben und das Mühlenrad wird langsam und bleibt stehen. Elf und Einer und noch Einer sind zu viel. Spricht der Meister: Elf und Einer ist das Ziel. Immer trifft es einen, der fällt durch das Sieb. Wer zu viel ist stirbt, denn 12 ist mein Prinzip. 07. Mein Herz Erkennt Dich Immer
[The Kantorka:]
Wo bist du, Geliebter? Ich kann dich nicht sehn, Doch ich spür dich nahe bei mir durch das hohe Gras gehn. Wenn die Blumen sich wiegen, jeder Halm sich sanft neigt Wenn am Morgen der Nebel aus dem Koselbruch steigt. [Krabat:] Du hast mich verzaubert mit deinem Gesang. So schwer war der Krug und so leicht war dein Gang. Deine Stimme so klar und so stark, wie Fluss, Dessen Strömung ich nicht entkomme, weil ich dir folgen muss. [The Kantorka:] Komm zu mir als Rabe, komm zu mir im Wind. Komm zu mir als Wolf, dass vereint wir wieder sind. Kommt zu mir im Traum und komm zu mir im Wald. Mein Herz erkennt dich immer und in jeder Gestalt. [Krabat:] Ich eile schon zu dir, steige auf himmelwärts, So stark ist deine Stimme, so laut ruft dein Herz. Doch gib acht, meine Liebste, die mich hat auserkoren, Denn der Meister darf nichts wissen, sonst bin ich verloren. [Both:] Komm, leg dich hin zu mir ins Morgentaugrün. Sieh in meinen Augen die Wolke fortziehn. Und ich wollt, wir zögen mit ihr wohin keiner folgen kann, Wo uns keiner je findet und wir frei sind, irgendwann. Und nichts darf uns trennen, nicht Gefahr, die uns droht, Nicht Verrat, kein böser Zauber, nicht der Teufel, nicht der Tod. Wenn dich keiner erkennt, wenn dich niemand mehr sieht, Mein Herz erkennt dich immer was auch immer geschieht. 08. Verwandlungen I-III
Das Duell
Erwischt Ertappt Setz dich Zur Wehr! Nun zeig: was hab Ich dich Gelehrt? Geflüster: sei ein Spinnennetz und fang die Turteltäubchen für mich ein! Klein soll ich werden. Eine Maus - Und ich schlüpfe durch die Maschen. Ich bin zum Sprung bereit - und meine Hände sollen Katzentatzen sein! Spreize die Arme. Flieg als Spatz - und du kannst mich nicht erhaschen! Gefieder: und gen Himmel jetzt als Habicht - du bist schon zum greifen nah! Flügel zu Schuppen - als Forelle bin ich schnell dem Griff entwunden. Mit Siebenhundert Zähnen stelle ich als Hecht dir nach - schon bin ich da! Ans Ufer als Otter - sei kalt und kälter dort im Eis gebunden! Abrakadabra! Worte sind Waffen! Abrakadabra! Sie können dich zerbrechen. Abrakadabra! Ich werde neu erschaffen. Abrakadabra! Ich bin das, was ich spreche. Zersplittert sei das Weiher-Eis - ein Wolfsfell soll mein neuer Mantel sein! Hauerbewehrt komm ich als Keiler - und zerschmettre deine Knochen! Als Eibe rag ich auf - komm, renn dir doch den Schweine - Schädel an mir ein! Rufe den Sturm und einen Blitz - um dir deinen Saft zu kochen! Gewitter kann mir nichts - ich bin ein Feuer, das dich mit dem Rauch erstickt. Packe den Sturmwind und schleudre ihn - damit ich dich verwehe! Verdichte mich zur Schlange - dort im hohen Gras entschwinde ich dem Blick. Stehe als Falke in der Luft - und so werd ich dich schon sehen! Abrakadabra! Worte sind Waffen! Abrakadabra! Sie können dich zerbrechen. Abrakadabra! Ich werde neu erschaffen. Abrakadabra! Ich bin das, was ich spreche. Die List Gut gekämpft, mit Wort und tat, mit Hand und Zunge; Dafür gebührt dir nun der Lohn! Ja, dafür lernst du heute endlich, guter Junge Die allerwichtigste Lektion! Manche Nacht gelang es dir, im Buch zu lesen, Und Spruch um Spruch warst du gestärkt: Am Tag verhieltst du dich, als wäre nichts gewesen, Und glaubst, ich hätte nichts bemerkt? Durch Worte macht man sich die dunkle Macht zu Diensten, Doch sie genügen nicht allein: Denn so tief man eintaucht in die Kunst der Künste, So schwarz muss man im Innern sein. Der Koraktor muss die Seele widerspiegeln, Schau hinein, du wirst erkannt; Sonst bleibt er nichts als ein Buch mit sieben Siegeln, Nicht umsonst wird sie die schwarze Kunst genannt. Wie die Mächtigen es schon seit jeher Wissen, Es gibt immer einen Kniff; Denn als Guter bist du niemals so gerissen, Ein Zauberpfeil der immer trifft! Hilft am Ende nicht die finsterste Intrige; Und wenn du dich mir nicht ergibst - Kann ich dich vielleicht auch heute nicht besiegen Dann töte ich das, was du liebst! Durch Heidekraut, so wie ein Pfeil, so unbarmherzig tödlich, wenn er trifft; Gleich bin ich da, nichts mehr stellt sich zwischen mich und meine Beute, Dort liegt sie hinterm Weidenstrauch und von den spitzen Zähnen tropft das Gift. Den falschen Geliebten hast du dir gewählt und darum stirbst du heute! Abrakadabra! Worte sind Waffen! Abrakadabra! Sie können dich zerbrechen. Abrakadabra! Ich werde neu erschaffen. Abrakadabra! Ich bin das, was ich spreche. Der Tod Ich sehe nur ganz kurz eine Schlange sich fortwinden; Ich fang dich noch im Sturz Und seh das Leben schwinden. Oh, Liebste, bleib bei mir! Wie soll ich weiterleben? Du zitterst und du frierst; Will dir einen Mantel weben. Ich flüstre in dein Haar, Erschaffe zarte Daunen. Dein Blick ist nicht mehr klar Und zeigt nur noch Erstaunen. Ein weißes Federkleid, Um dich drin einzuhüllen; Ein Gefäß für kurze Zeit, Um die Seele einzufüllen. Dein Körper ist schon tot, Doch ich muss ihn weiter wiegen; Und ich seh im Abendrot Einen Schwan zum Himmel fliegen. 09. Abschied
Liebe Brüder, eilt herbei!
Aus der Mühle muss ich scheiden Was ich war, das ist entzwei. Denn der Meister fand uns beide Und so muss allein ich gehn: Lebt nun wohl, auf Wiedersehn! Und ich kann nicht mehr als Leiden. Liebe Brüder, es wird Zeit! Ich muss um mein Leben rennen In aller Hast und Heimlichkeit. Denn man darf mich nicht erkennen. Als die Liebste sank ins Grab. Legte ich meinen Namen ab Keiner soll ihn je wieder nennen. Niemals waren Freunde mir je treuer. Als ihr es wart in dieser schweren Zeit: Und jeder von euch ist mir lieb und teuer Doch nun bleibt mir nur noch die Einsamkeit. Ich muss gehn! Ich muss gehn! Ich muss gehn! Ich muss gehn! Liebe Brüder, gebt gut acht! Ich bitte euch um eine Sache: Ich muss fort noch diese Nacht Fliegt hinaus und haltet Wache! Kommt der Müller hier hinein, Muss ich längst verschwunden sein Obgleich mein Herz sinnt nur auf Rache. Liebe Brüder, glaubt mir, wir Sind schon viel zu lang gekrochen: Den Koraktor nehm ich mir, und die Truhe aufgebrochen. Denn nun muss ich endlich fort Doch es ist das letzte Wort In dieser Sache nicht gesprochen. Niemals waren Freunde mir je treuer. Als ihr es wart in dieser schweren Zeit: Und jeder von euch ist mir lieb und teuer Doch nun bleibt mir nur noch die Einsamkeit. Ich muss gehn! Ich muss gehn! Ich muss gehn! Ich muss gehn! Liebe Brüder, es wird Zeit: Höchste Zeit, das wir uns wehren! Doch wir sind niemals so weit, Denn alles wird er doch nie lehren. Ich wag, was keiner je gewagt: Vielleicht kommt einmal der Tag, An dem ich, stark wie nie heimkehre. Brüder, gebt mir nun die Hand! Mir ist's gleich, ob ich muss sterben, Des Königs Schergen sind im Land, Um die Burschen anzuwerben. In einem Krieg, so fern von hier, Werd ich von nun an Musketier Sei es zu Glück oder Verderben Ja, wir mussten so manches Abenteuer Und manch Gefahr gemeinsam überstehn: Und doch schon morgen kommt gewiss ein Neuer Es muss das Rad sich immer weiterdrehn Sich weiterdrehn Sich weiterdrehn Sich weiterdrehn Sich weiterdrehn Niemals waren Freunde mir je treuer. Als ihr es wart in dieser schweren Zeit: Und jeder von euch ist mir lieb und teuer Doch nun bleibt mir nur noch die Einsamkeit. Ich muss gehn! Ich muss gehn! Ich muss gehn! Ich muss gehn! 10. Der Schnitter Tod
Es ist ein Schnitter, der heißt Tod
Hat Gewalt vom großen Gott Heute wetzt er das Messer Es schneid' schon viel besser Bald wird er dreinschneiden Wir müssen's erleiden. Hüt' dich schön's Blümelein Was jetzt noch grün und frisch da steht Wird morgen weg gemäht Die edle Narzisse, die englische Schlüssel, Die schön' Hyazint, die türkische Bind. Hüt' dich schön's Blümelein! Viel' Hunderttausend ungezählt Unter der Sichel hinfällt Rotrosen, Weißlilien: Beide wird er austilgen. Hier Kaiserkronen, man wird euch nicht schonen. Hüt' dich schön's Blümelein! Oh König, Kaiser, Fürst und Herr Fürchtet den Schnitter sehr! Der Herzensbetrüber, je länger, je lieber Macht alles herunter, tut keinem besonders. Hüt' dich schön's Blümelein! Er macht so keinen Unterschied Nimmt alles in einem Schnitt Papst, König und Kaiser, Fürst, Palast und Häuser Da liegen's beisammen, man weiß kaum ein' Namen. Hüt' dich schön's Blümelein! 11. Spottlied Auf Die Harten Wanderjahre
Ein weiter Weg und manch ein langes Jahr.
Ich ging auf Straßen, fremd und Sonderbar. Ich habe viele Länder schon bereist. Mit Mächtigen hab ich am Tisch gespeist. In kalten Nächten und in höchster Not Teilte mit mir so mancher Knecht sein Brot doch nie war mir ein Freund, so wie ihr's wart Was dich nicht umbringt, macht dich hart. Das Schwarze Buch war bei mir alle Zeit. Was ich begehrte stand schon bald bereit. Und leere Taschen sind kaum ein Problem Wer zaubern kann, der liegt nie unbequem. Selten allein, ich nahm es, wie es kam, Verlor mein Mitleid und auch jede Scham. Tat alles, wie's nie vorher meine Art Was dich nicht umbringt, macht dich hart. Verkaufe meine Kunst für teures Gold. Wo Reichtum lockte stand ich bald im Sold. Am Hof von Fürsten ging ich ein und aus Und lebte schon wie sie in Saus und Braus. So manchem stand die Argwohn ins Gesicht Für meine Dienste liebten sie mich nicht. Und doch, aus Furcht ging man mir um den Bart Was dich nicht umbringt, macht dich hart. Nur gegen eins war nicht mal ich gefeit. Denn wo die Macht wächst, da wächst au der Neid. Gegen Intrigen und die Politik Hilft nicht einmal der Stärkste Zaubertrick. Man schob mich ab, mit Geld und Ritterschlag. Auf Gutsbesitz, der in der Heimat lag, Der Rückzug blieb mir schließlich nicht erspart Was dich nicht umbringt, macht dich hart. Ein weiter Weg und manch ein langes Jahr. Ich ging auf Straßen, fremd und sonderbar. Ich habe viele Länder schon bereist Mit Mächtigen hab ich am Tisch gespeist In kalten Nächten und in höchster Not Teilte mit mir so mancher Knecht sein Brot, Und nie war mir ein Freund, so wie ihr's wart Was dich nicht umbringt, macht dich hart. 12. Zaubererbruder
Zaubererbruder
Wo bist du gewesen, in all diesen finsteren Jahren Zaubererbruder Ich weiß nicht, wie lang haben wir uns schon nicht mehr gesehn Zaubererbruder hast du fremde Länder bereist, Ozeane befahren Zaubererbruder Wo scheinbar zum Greifen nah Sterne am Nachthimmel stehen Zaubererbruder Es scheint viel zu lang seit wir gleiche Beschwörung entsangen Zaubererbruder Und das Zeichen der Bruderschaft uns auf die Stirn aufgemalt Zaubererbruder Mit der Stimme uns Wünsche erfüllt und uns Träume gefangen Zaubererbruder Die Welt in den Händen und haben mit Worten bezahlt Haben soviel gesehn Haben Träume gejagt Mussten viel überstehn Haben alles gewagt Haben zuviel geliebt und alles genommen Haben alles gegeben und mehr Haben soviel gesehn Haben Träume gejagt Zaubererbruder Ich blieb und ich wagte kaum aufzusehen unter der Knute Zaubererbruder Wir gaben die Kraft und die Jugend für unseren Herren Zaubererbruder Auch ich wollte frei sein und hab für den Meister geblutet Zaubererbruder Dabei wollt ich mit dir die Erde bereisen so gern Zaubererbruder Du hast im Geheimen für manche den Kopf hingehalten Zaubererbruder Wer nicht weiterkommt fand Hoffnung und Hilfe bei dir Zaubererbruder Viel härter ist's Hand anzulegen statt sie nur zu falten Zaubererbruder Wo ich auch hinkam, war's besser und schlechter als hier Haben soviel gesehn Haben Träume gejagt Mussten viel überstehn Haben alles gewagt Haben zuviel geliebt und alles genommen Haben alles gegeben und mehr Haben soviel gesehn Haben Träume gejagt Zaubererbruder... Ich kämpfte bei Tag mit dem Drachen und nachts mit Werwölfen Zaubererbruder... Sah blaue Zyklopen und bin mit dem Einhorn gerannt Zaubererbruder... Ich habe die Nixen geküsst sah die Insel der Elfen Zaubererbruder... Ich reiste ans Ende der Welt und dort fand ich ein Land Zaubererbruder... Wo jeder Mensch frei war bereit jedem andern zu helfen Zaubererbruder... Wo jeder Mann zu seinem Wort und in Lohn und Brot stand Haben soviel gesehn Haben Träume gejagt Mussten viel überstehn Haben alles gewagt Haben zuviel geliebt und alles genommen Haben alles gegeben und mehr Es war alles zu schön und die Wahrheit gesagt 13. Der Geheimnisvolle Fremde (Ja, Ja, Drei Mal Hurra!)
Am gestrigen Morgen kam ein Reiter geritten,
Von Norden her, in unseren Ort, Er sprach "Ihr in Schwarzkolm habt lange gelitten Viel zu lange - doch hört nur mein Wort! Wie schon eure Väter und auch deren Väter Habt ihr in seinem Schatten gewohnt, In Furcht euch geduckt vor dem Herrn Übeltäter Und gebetet, dass er euch verschont! Ihr wisst es, er ist mit dem Teufel im Bunde Doch selbst der rettet ihn nun nicht mehr, Er wird heute sterben, noch in dieser Stunde Wir setzen uns endlich zur Wehr!" Ja, ja dreimal Hurra Der Müller muss endlich ins Grab! Ja, ja dreimal Hurra Und die Mühle, die reißen wir ab! Der Fremde sah unsre entsetzten Gesichter er lachte und sprach: "Lauft nicht weg! Ihr habt nichts zu fürchten, ich allein bin sein Richter, ich brauch euch zu anderem Zweck" Er wies mit dem Finger und hieß uns zu schauen "Dort könnt ihr mein Regiment sehen!" Am Ortseingang sah man zwölf ängstliche Frauen verschüchtert und Arm in Arm stehen. "Auch ich war ein Müller, Soldat weit gereister, nun folgt mir und seid nicht mehr bang. Habt keine Angst mehr vor den Künsten des Meisters. Was er kann das kann ich schon lang!" Ja, ja dreimal Hurra Der Müller muss endlich ins Grab! Ja, ja dreimal Hurra Und die Mühle, die reißen wir ab! So folgten ihm Männer und Frauen und Kinder ob sie Bauer war'n, Knecht oder Magd Heut stehen wir auf, gegen den Leuteschinder Ja Leute heut gehts auf die Jagd. Der seltsame Fremde rief aus vollen Lungen "Hey Müller, los komm jetzt heraus, oft bist du dem Tod von der Schippe gesprungen, doch damit ist es endlich aus." Da rief er heraus: "Nicht zu mir kommt der Schnitter!" und er ließ seine zwölf Hunde los doch die liefen schwanzwedelnd zu den zwölf Müttern am Ende war'n Söhne sie bloß. Ja, ja dreimal Hurra Der Müller muss endlich ins Grab! Ja, ja dreimal Hurra Und die Mühle, die reißen wir ab! Der Fremde rief spottend: "Hast du's nicht vernommen, ein Feigling wirst du doch nicht sein. Heute rechnen wir ab und willst du nicht rauskommen so muss ich wohl zu dir hinein." Kaum sprach er es aus, da war er auch schon drinnen und lange Zeit schien zu vergehn. Ein grollender Lärm. Jemand schrie wie von Sinnen. Und das Mühlenrad blieb plötzlich steh'n. Der Mann trat heraus, des Meisters Bezwinger. "Der Teufel hol ihn, schwarze Seel' " Weiße Asche die rieselte zwischen den Fingern hervor, sah aus wie feinstes Mehl. "Nun ist es vollbracht, ja ich konnt' ihn besiegen, doch die Rache die schmeckt mir so schal." Sprach er und auf einmal sah man Burschen liegen wo die Hunde war'n zwölf an der Zahl. "Ihr Brüder was kann es noch schöneres geben als euch zu seh'n und ihr seid frei. Ich schenk' euch Vergessen und ein neues Leben, mit dem Zaubern ist es nun vorbei. Auf finstere Mächte, müsst ihr nun verzichten - genug davon gibts ohnehin. Wir wollen gemeinsam die Mühle vernichten und es wird unser aller Gewinn." Ja, ja dreimal Hurra Wir bringen nun alles ins Lot! Ja, ja dreimal Hurra Und der teuflische Müller ist tot! Der Fremde wies uns an das Moor zu entwässern der Sumpf wurde urbares Land und murmelte er vor sich hin ging uns besser die Arbeit schon bald von der Hand Das Mühlrad' verbrannt das Haus abgetragen den Mühlenteich ließen wir ab. Bald zeugte nichts mehr von den Schreckenstagen davon dass es den Müller je gab. Der Fremde er rief in den Augen ein Funkeln "Dies' Land soll allein eures sein!" Dann ritt er davon und verschwand schon im Dunkeln man hörte ihn singen allein. Ja, ja dreimal Hurra Wir bringen nun alles ins Lot! Ja, ja dreimal Hurra Und der teuflische Müller ist tot! Dann ritt er davon und verschwand schon im Dunkeln und wir stimmten alle mit ein. Ja, ja dreimal Hurra Wir bringen nun alles ins Lot! Ja, ja dreimal Hurra Und der teuflische Müller ist tot! 14. Am Ende
So reitet der Gevatter
Am Ende auch zu mir, Geht, öffnet ihm die Gatter Und öffnet ihm die Tür! Ich bin von Herzen müde. Das Ende is erreicht. Der Schnitter, wie im Liede, Macht alle, alle gleich. So will ich von dem Bösen Und Schlechten, das mich trieb. Mich in der Hoffnung lösen, Dass man mir noch Vergiebt. Drum werft den Höllenzwang nun In einen See so tief! Ich will den letzten Gang tun, Zu dem der Schnitter rief. So wenig meiner Ziele Hab ich am Schluss erreicht. Es gibt der Sklaven viele. Die Menschen sind nicht gleich. Ihr guten, treuen Hände! Leibeigenschaft und Fron, Die seien heute zu Ende Und Freiheit euer Lohn. Doch bräucht' es ganze Scharen Von Zauberern, und Zeit Das Schöne zu bewahren Und die Gerechtigkeit. Die Welt, sie muss sich wandeln Bin ich auch nicht mehr da, Soll'n Mächtigere handeln, Als ich es jemals war. Hab für mein Brot gesungen, So reich ich nun auch bin, Einst war ich Betteljunge Und so geh ich dahin Einst waren wir wie Brüder, In Freundschaft tief vereint. Ich sah die zwölf nie wieder Und scheide ganz allein. Was einmal deine Beute, Bekommt man nie zurück. Sie fehlt mir, selbst noch heute Im letzten Augenblick. Nun will ich nicht mehr weinen Komm,führ mich in dein Land! Will mich mit ihr vereinen In deiner sanften Hand... 15. Outro: Zwei Schwane
[Instrumental]
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