Subway To Sally - Hochzeit lyrics
Tracks 01. Böses Erwachen
02. Die Rose im Wasser 03. Henkersbraut 04. Sabbat 05. Minne 06. Tag der Rache 07. Das Opfer 08. Ohne Liebe 09. Aufstand 10. Müde 01. Böses Erwachen
Komm nur komm, umarm die Wölfin
Du wirst nicht gefressen werden Denn sie leidet keinen Hunger In den Dörfern, bei den Herden Komm nur komm, greif nach der Schlange Längst ist all ihr Gift versiegt Auf dem Bauch ist sie gekrochen Und der Staub hat sie besiegt Böses Erwachen Komm nur komm, geh mit den Schafen Die allein zur Schlachtbank traben Sicher wird man dich verschonen Sich am Blut der ander'n laben Komm nur komm, geh durch das Feuer Denn es schützt dich ja mein Wort Geh für mich zur ander'n Seite Dort lebst du dann ewig fort Böses Erwachen Komm nur komm zum Kreuz gekrochen Zu dem Kreuz, das du verachtest Das du noch vor ein paar Wochen In den Staub zu treten dachtest 02. Die Rose im Wasser
Im Haar ein Nest von jungen Wasserratten
So treibt ihr schlanker Körper auf der Flut So bleich und kalt ist sie, daß eine Weide Viel Blätter auf sie weint in stummer Qual Und rings umher im Wasser blühen Rosen Der Liebsten die Roten Die Weißen den Toten Am Ufer hockt ein alter Salamander Und hebt den Drachenkopf ins Sonnenlicht Er weiß nichts von den Schmerzen einer Jungfrau Von Grausamkeit und auch von Liebe nichts Und rings umher im Wasser blühen Rosen Der Liebsten die Roten Die Weißen den Toten Das Abendrot vergoldet ihre Wangen Ein Aal schlüpft über ihre weiße Brust Und durch die Zweige geht ein letzter Seufzer Ein Hauch von Trauer und ein Hauch von Lust Und rings umher im Wasser blühen Rosen Der Liebsten die Roten Die Weißen den Toten 03. Henkersbraut
Macht hoch die Tür, das Tor macht weit
Es kommt die Braut voll Herrlichkeit Sie hat gehurt, sie hat geklaut Streut Blumen für des Henkers Braut Kein Myrtenkranz im schwarzen Haar Kein Schleier und kein Traualtar Kein Priester für das Ritual Der Bräutigam verfemt und kahl Er nennt sie leis sein kleines Weib Und mustert ihren dürren Leib Die Gästeschar im Lumpenkleid Drängt sich um sie und lacht und schreit Macht hoch die Tür, das Tor macht weit Es kommt die Braut voll Herrlichkeit Sie hat gehurt, sie hat geklaut Streut Blumen für des Henkers Braut Einst war sie schuldlos wie ein Reh Und ihre Haut wie junger Schnee Doch in dem Weizenfeld am Haus Da trieb man ihr die Unschuld aus Sie hat in einer dunk'len Nacht Ihr kleines Kindlein umgebracht Das ungeboren in ihr schlief Das sich nicht wehrte und nicht rief Macht hoch die Tür, das Tor macht weit Es kommt die Braut voll Herrlichkeit Sie hat gehurt, sie hat geklaut Streut Blumen für des Henkers Braut 04. Sabbat
Die Nacht ist heut gewitterschwer
Der Berg ist voll von Lärm und Licht Und in dem heißen Fackelmeer Hat nichts mehr menschliches Gesicht Trommeln schlagen, Funken fliegen Alles kreischt aus vollen Lungen Und im Kreis der Feuer liegen Nackte Leiber eng umschlungen Noch bevor der Morgen graut Küßt der Bräutigam die Braut Hoch am Firmament die Sterne Sind mit Wolken dicht verhängt Schwarz umschleiert ist der Becher Der das rote Blut empfängt Geigen kreischen, Hörner schallen Schwarze Schatten nähern sich Und der schwärzeste von allen Zeigt sich nackt und königlich Noch bevor der Morgen graut Küßt der Bräutigam die Braut Und Schlag Zwölf um Mitternacht Wird der Hochzeitsakt vollbracht An den Feuern, Haut an Haut Küßt der Bräutigam die Braut Noch bevor der Morgen graut Küßt der Bräutigam die Braut 05. Minne
Du bist reich, du bist schön
Gestern hab' ich dich gesehn Und nun sehn' ich mich nach deinem süßen Munde Augen sanft wie Mondenschein Rosenblätter würd' ich streu'n Verse schenkt ich dir aus tiefstem Herzensgrunde Doch unerreichbar fern bist du auf ewig Frommer Wunsch wird es sein Der mir fuhr ins Herz hinein Und seitdem verfluch' ich jede volle Stunde Ich bin arm, du bist reich Meine Hände sind nicht weich Denn die Welt ist alles and're als ein Garten Wo viel' bunte Blumen blüh'n Rosen, Veilchen und Jasmin Und so muß ich bis zum jüngsten Tage warten Tränen brennen heiß in meinen Augen Ach was ist mit mir gescheh'n Seit mein Auge dich geseh'n Alle Zeit verfluch' ich jede volle Stunde 06. Tag der Rache
Wenn einst der Himmel tobend, brüllend, rasend
Die Städte peitschend und das Meer zerblasend Auf Erden wütet ohne Sinn und Segen Dann stell ich mich dem Strafgericht entgegen Wenn plötzlich alles, was die Augen sahen Zu Staub zerfällt, weil schwarze Reiter nahen Wenn Menschenwerke fallen und versinken Dann werd ich ihnen schon von weitem winken Dies irae, dies illa Solvet saeclum in favilla Dann stürzt auf uns ein Heer mit grellem Lachen Und bläst zur Rache an dem kranken, schwachen Und ach so jämmerlichen Erdentreiben Zur Reinigung von Menscherbärmlichkeiten Ich werd' nicht winseln und um Gnade flehen Nicht auf dem Boden kriechen, sondern stehen Der Richter wird sich feierlich erheben Dann zeigt sich, was es wert war, dieses Leben Dies irae, dies illa Solvet saeclum in favilla 07. Das Opfer
Ich konnte das Opfer nicht töten
Es sah mich traurig an Es zerrte so an seinen Stricken Bedrängte mich mit seiner Angst Ich bin voller Haß auf dich, Meister Daß du solche Taten verlangst Du wirst mein Versagen bestrafen Doch wirst du mich niemals versteh'n Ich geiß'le mein Fleisch, um zu büßen Um über die Brücke zu geh'n Ich hab' meinen Meister verraten Im Morgengrau wirst du mich holen Dein Wille wird sicher gescheh'n Ich glaub', ich brenn dort auf dem Hügel Ich kann ihn durch's Fenster schon seh'n Am Himmel verblassen die Sterne Ich hoffe, der Morgen wird kalt Sonst ist dieses Feuer so sinnlos Mein Meister erwartet mich bald Ich konnte das Opfer nicht töten Es sah mich traurig an Ich hab' meinen Meister verraten Weil ich es nicht getan 08. Ohne Liebe
Ein Bursche war, den sie gern sah
Der gab ihr das Geleit Da war im Wald ein stiller Fleck Dort blieben sie zu zweit Sie lag und sah zum Sternenkreis Das Haar im feuchten Moos Der Bursche legte ungeschickt Die Hand in ihren Schoß Er hat sie berührt Ohne Liebe sie verführt Ein zweiter kam, der nahm sie mit Auf's Linnen weiß und rein In diesem Linnen, dachte sie Will ich begraben sein Er küßte ihre Haut mit Lust Und war erschrocken fast Wie sie, so jung, so fiebernd heiß Und zitternd ihn umfaßt Er hat sie berührt Ohne Liebe sie verführt Ein dritter und ein vierter kam Da tat's schon nicht mehr weh Die Kälte kroch ganz langsam ihr Vom Scheitel in den Zeh Und als der fünfte von ihr ging Gefror sie ganz und gar Das Fieber kam nie mehr zurück Und grau wurde ihr Haar Er hat sie berührt Ohne Liebe sie verführt 09. Aufstand
Nun sag, mein Freund, ist es nicht Zeit
Für Abrechnung und Strafe Vielleicht reißt morgen schon der Wolf Den Hirten und die Schafe Nun sag, mein Freund, soll aus dem Pflug Ein breites Schwert jetzt werden Die Sense biegt zum Spieß sich um Der Wolf bedrängt die Herden Nun sag, mein Freund, wie soll ich Axt Und Morgenstern umfassen Die Herde zittert schon vor Angst Der Hirt' hat uns verlassen Nun sag, mein Freund, ist es nicht Zeit Daß wir den Wolf erschlagen Wird aus der Pflugschar jetzt kein Schwert Wird er uns selber jagen Bruder, du bist tief gefallen Aufstand, Aufstand Wachsen dir nicht endlich Krallen Aufstand Mein Freund, bald kommt der Sieg zu uns Man kränzt uns unser Haupt Der Wolf liegt tot im eignen Blut Und Schild und Schwert verstaubt Mein Freund, mein Freund, sei auf der Hut Und achte auf das Schaf Schleif jeden Rost von deinem Schwert Sei wachsam noch im Schlaf Bruder, du bist tief gefallen Aufstand, Aufstand Wachsen dir nicht endlich Krallen Aufstand, Aufstand Bruder, du bist tief gefallen Bruder, du bist ... Aufstand 10. Müde
Ach ich bin von dieser Welt so müd
Geboren, verloren, zum Sein auserkoren Nicht fragen, nur tragen, nur geh'n, nicht verstehn Gegangen, gefangen, am Ast aufgehangen Als lebloser Körper im Winde sich drehn Ich hab keinen Glauben, ich hab nur mein Lied Ach ich bin von dieser Welt so müd Gefunden, verschwunden, es brennen die Wunden Vom Wandern zerschunden, am Flußufer steh'n In Wellen versunken, vom Wasser betrunken Von Steinen gehalten, am Grunde vergeh'n Ich hab keinen Glauben, ich hab nur mein Lied Ach ich bin von dieser Welt so müd Gefunden, verschwunden, betrunken, versunken Gegangen, gefangen, geboren, verloren Ich hab keinen Glauben, ich hab nur mein Lied Ach ich bin von dieser Welt so müd |