ASP - Verfallen, Folge 1: Astoria lyrics
Tracks 01. Himmel Und Hölle (Kreuzweg)
02. Mach's Gut, Berlin! 03. Zwischentöne: Ich Nenne Mich Paul 04. Zwischentöne: Baukörper 05. Begeistert (Ich Bin Unsichtbar) 06. Zwischentöne: Lift 07. Astoria Verfallen 08. Souvenir, Souvenir 09. Zwischentöne: Blank 10. Dro(eh)nen Aus Dem Rostigen Kellerherzen 11. Alles, Nur Das Nicht! 12. Loreley 13. Fortsetzung Folgt... 1 01. Himmel Und Hölle (Kreuzweg)
Vorsicht, Kreuzweg
Vorsicht, Kreuzweg Auf dem Bürgersteig Gemalt von Kinderhänden Seh' ich ein Hüpfspiel aus Verblasstem Kreidestrich Ein Kreuz aus Rechteckfeldern Und in ihren Wänden Der Himmel und die Hölle Warten dort auf mich Spring Eine Regel sagt dir, wie Spring Du brauchst keine Fantasie Was auch geschieht Berühre nicht die Wände Dein Gesicht spricht Bände Denn du siehst das Licht am Ende nie Wie ein Grundriss zeigt Die Zeichnung mir die Grenzen Kinderleicht sieht alles Nur am Anfang aus Es gibt keine Schritte Ohne Konsequenzen Pass gut auf, wohin du trittst In diesem Haus Spring Eine Regel sagt dir, wie Spring Du brauchst keine Fantasie Was auch geschieht Berühre nicht die Wände Dein Gesicht spricht Bände Denn du siehst das Licht am Ende nie Ist es nicht so Mit allen Pfaden, die wir wählen? Nur selten sind sie Auf dem Pflaster aufgemalt Was will das Kreuz mir Ohne Worte nur erzählen? Und kümmert's mich Wenn meine Zukunft hell erstrahlt? Vorsicht, Kreuzweg Vorsicht, Kreuzweg Spring Eine Regel sagt dir, wie Spring Du brauchst keine Fantasie Was auch geschieht Berühre nicht die Wände Dein Gesicht spricht Bände Denn du siehst das Licht am Ende nie Spring (Denn du siehst das Ende nie) Spring Denn du siehst das Ende nie Spring 02. Mach's Gut, Berlin!
Ein neuer Name
Und nagelneue Kleidung Und beides trug Ein anderer Mann vor mir Es tut mir leid Nie mehr Berlin So lautet die Entscheidung Ich hab' gehört Leipzig sei schön In dieser Jahreszeit (Oh, oh-oh-oh-oh) (Oh-oh, oh-oh, oh-oh, oh) (Oh, oh-oh-oh) (Oh-oh, oh-oh, oh, oh, oh) Mein Koffer will nicht Zum neuen Leben passen Zerschliss'nes Leder Und ein abgebroch'ner Schnappverschluss Er würde noch So vieles in sich fassen ?Wer nichts besitzt Der hat auch nichts Was er vermissen muss" Mein letztes Geld geht weg Für eine Zugfahrkarte Es hält mich nichts In der geliebt-gehassten Stadt Nun steh' ich hier am Bahnsteig Schau mich um und warte Ich will nur fort und hoffe Es geht alles glatt Berlin, adieu Verflucht, du brachtest mir kein Glück Ich lass' so viel An toter Zeit mit dir zurück Verlier'n konnt' ich mich gut in dir Anstatt mich hier zu finden Ich hass' dich nicht zu sehr dafür Ich muss verschwinden Hier auf den Straßen So viele fremde Leute In diesen Tagen ist bald Jeder zweite heimatlos So mancher Blick Der jeden Augenkontakt scheute Die Chance, dass jemand mich erkennt Ist nicht besonders groß Die halbe Welt lag viel zu lange Schon in Trümmern Ich will nur, dass sie mir Einmal zu Füßen liegt Um Krieg und Frieden Soll'n sich nur die Großen kümmern Ich lass' nicht zu Dass dieses Leben mich besiegt Berlin, adieu Verflucht, du brachtest mir kein Glück Ich lass' so viel An toter Zeit mit dir zurück Verlier'n konnt' ich mich gut in dir Anstatt mich hier zu finden Ich hass' dich nicht zu sehr dafür Ich muss verschwinden Ich schmeck' die Luft und spür' Ich war noch nie bereiter Es ist so laut Wir schreiben 1919 Wir sind modern Der Fortschritt bringt uns alle weiter Ich nehme meinen Hut Nun ist es Zeit zu gehen Berlin, adieu Verflucht, du brachtest mir kein Glück Ich lass' so viel An toter Zeit mit dir zurück Verlier'n konnt' ich mich gut in dir Anstatt mich hier zu finden Ich hass' dich nicht zu sehr dafür Ich muss verschwinden Berlin, adieu Verflucht, du brachtest mir kein Glück Ich lass' so viel An toter Zeit mit dir zurück Berlin, adieu Du feine Dame und Moloch Mach's gut, Berlin Vielleicht vermiss' ich dich ja doch 03. Zwischentöne: Ich Nenne Mich Paul
Ich nenn' mich flüsternd Paul
Der Name steht mir blendend Der Zug fährt schnell Die Landschaft zieht an mir vorbei Ich lass' mich treiben Etwas Tag als Traum verschwendend Trotz dritter Klasse Fühle ich mich reich und frei Ich stell' mir vor, wie ich Am Hauptbahnhof aussteige In Leipzig wird die ganze Welt Mir offenstehen Ich will mich nur noch von Der besten Seite zeigen Ich lasse keinen Tag mehr Ungenutzt vergehen Ich will das Gute nicht Mehr länger nur aufschieben Ich komm' voran ab heute Und geh' nicht zurück Ich denk' bei mir, heut' wär' Ein Tag, mich zu verlieben Vielleicht erwartet mich dort Schon das große Glück? Womöglich in die erste Frau Die mir begegnet? Ich lächle, und ich schwör' Ich werde offen sein Es ist mir gleich, ob es In Leipzig heute regnet Denn wo ich hinkomm' Herrscht von nun an Sonnenschein Und der Anhalter Bahnhof Ist schon längst verschwunden Er stürzt im Kopf bereits Ans Ende dieser Welt So schnell zerschmolzen im Gedöse mir die Stunden Doch werd' ich wach sein Wenn der Zug gleich endlich hält 04. Zwischentöne: Baukörper
Das erste, was ich sehe
Als ich aus dem Bahnhof trete Auf den großen Platz davor Ist keine Frau Stattdessen fällt mein Blick direkt Auf einen wunderschönen Großen und auch äußerst luxuriösen Bau Er wirkt auf mich wie ein Palast Nein, wie ein Tempel einer längst vergess'nen Gottheit Wie er da so steht Ich seh' mich selbst als Automaten Der wie ferngesteuert Ganz mechanisch auf ein Heiligtum zugeht Ein Wagenmeister steht am Eingang Der mit wohlgeübter Geste Pagen mit Gepäck ins Innere schickt Die Menschen um mich Nehme ich nun kaum noch wahr Ich bin von dieser Szenerie Verzaubert und entzückt Chauffeure halten Türen Auf an den Automobilen Gäste reisen an und andere Gäste ab Die fein herausgeputzten Damen Steigen ein und aus Und noble Herren nicken freundlich Aber knapp Ich fühl' mich wie ein Gläubiger Der beim Betrachten Eines Doms beseelt auf seinen Knien Dem Schöpfer dankt Ich hör' mich selbst den Namen kosten Der geschmackvoll und in großen Lettern Über mir am Eingang prankt In meiner Brust, da wächst ein tiefes Sehnen Und schlagartig wird mir klar An diesen Ort gehör' ich hin Ich finde einen Weg Ich will und muss hinein Ich weiß, sonst hat mein ganzes Leben Nie mehr einen Sinn Ich spüre ganz genau Heut' ist mein Glückstag Und mit mir wird etwas Großes Und Besonderes passieren Ich prüfe, wie mein Anzug sitzt Und gehe um den Block herum Es muss ein zweiter Eingang existieren Da ist die Tür Hier strömen die Bediensteten Und Lieferanten Ständig wie Insekten ein und aus Die Schwelle lädt mich ein Und so betrete ich Zum allerersten Mal das große Wunderbare Haus Ich fühle mich nicht mal Eine Sekunde lang als Eindringling Was mich in meinem Wissen nur bestärkt Ich bin da angekommen Wo ich hingehör', ich bleib' in dem Geschäftigen Betrieb fast unbemerkt Es werde händeringend ein Ersatz gesucht Die Stelle eines Hausmeisters Ist erst seit kurzem frei Der Vorgänger, so sagt man mir Sei unglücklich gefallen und Er brach sich leider das Genick dabei Nur wenige Gespräche Und ganz viele Flunkereien später Bin ich im Hotel fest angestellt Auf Probe nur, fürs erste Dennoch fühle ich mich wie der größte Glückspilz auf der ganzen weiten Welt Ich denke, welch ein wundervoller Zufall Laut bemerke ich jedoch ?Welch ein bedauernswerter Tropf" Ich arbeite ab jetzt im Paradies Und hab' zum ersten Mal Seit langem auch ein Dach über dem Kopf Vergessen ist die Somme Vergessen ist Versailles Vergessen ist die Not Das alles liegt weit hinter mir Ab morgen bin ich ein ganz neuer Mensch Hab' Perspektiven und ich wünsche mir Ich blieb für immer hier 05. Begeistert (Ich Bin Unsichtbar)
Mein Anblick so vertraut
Drum bleib' ich unsichtbar Ich werd', kaum angeschaut Auch schon vergessen Ich bleibe unbemerkt Und bin doch immer da Und niemand kann mein Werk So ganz ermessen Wir nehmen uns wahr Wir wahren den Schein Neut Nacht, immerdar Wir lassen uns ein Nur du und ich sind hier real Und alles andere ist egal Es zählt nur, dass wir sichtbar sind Du für mich und ich für dich Der Rest der Welt ist taub und blind Und unwichtig Ich brauch' kein Publikum Und ernte nie Applaus Ich diene still und stumm Und unverdrossen Ich bin nicht wirklich hier Ich geh' doch niemals raus Und wirklich keine Tür Bleibt mir verschlossen Wir nehmen uns wahr Wir wahren den Schein Neut Nacht, immerdar Wir lassen uns ein Nur du und ich sind hier real Und alles andere ist egal Es zählt nur, dass wir sichtbar sind Du für mich und ich für dich Der Rest der Welt ist taub und blind Und unwichtig Wir nehmen uns wahr Wir wahren den Schein Neut Nacht, immerdar Wir lassen uns ein Nur du und ich sind hier real Und alles andere ist egal Es zählt nur, dass wir sichtbar sind Du für mich und ich für dich Der Rest der Welt ist taub und blind Und unwichtig Es zählt nur, dass wir sichtbar sind Der Rest der Welt ist taub und stumm und blind 06. Zwischentöne: Lift
Wer ist die schöne Dame nur?
Bei meinen nächtlichen Streifzügen Durch das Hotel, das niemals vollständig im Schlaf daliegt Begegnet sie immer wieder Ich sah sie schon auf jedem Flur Im Schein der Notbeleuchtung umgehen Gleich wieder fort, so wie ein Nebel, der im Wind verfliegt Ich rieb mir oft die kalten Glieder Ich würde gern mit ihr flanier'n Gemeinsam ziellos umherschlendern Sie scheint darauf zu warten, dass ich meinen Mut zusammen nehm' Und zu ihr lauf und sie anspreche Ich will sie unbedingt berühr'n Ich würde mich für sie verändern Wenn sie mich anders wollte, als ich bin, das klingt vielleicht extrem Selbst wenn ich mich dabei zerbreche Und insgeheim frag' ich mich: Ist das obsessiv? Doch spielt die Antwort darauf überhaupt noch eine Rolle? Denn nie zuvor war etwas ähnlich intensiv Ich will es unbedingt, verdammt, koste es, was es wolle 07. Astoria Verfallen
Zum ersten Mal fühl' ich mich irgendwo geborgen
Das Gefühl von Heimat war mir unbekannt Auch deine Wünsche machen mir nur wenig Sorgen Denn keiner merkt jemals, was über Nacht verschwand Die Welt dort draußen, sie verblasst Ich gehe nur noch ungern raus Hab' ich sie immer schon gehasst? Ich fühl' mich nur in dir zu Haus Astoria Du bist der schönste Stern von allen Wie du meine Welt erhellst Astoria Für immer bin ich dir verfallen Weil du alles andere in den Schatten stellst Oh, du erscheinst mir so geheimnisvoll betörend Ich wünschte, jemand könnte dich so sehen wie ich Mag sein, so mancher Mann empfände als verstörend Was du verlangst, doch du verlässt dich ganz auf mich Du hebst mein kleines Licht empor Und machst daraus auch keinen Hehl Du flüsterst ständig in mein Ohr Und jeder Wunsch ist mir Befehl Astoria Du bist der schönste Stern von allen Wie du meine Welt erhellst Astoria Für immer bin ich dir verfallen Weil du alles andere in den Schatten stellst Du hauchst: ?Komm tiefer, tiefer, bitte" Ja, ich tu', was du verlangst Du lenkst so sicher meine Schritte Zwischen Euphorie und Angst Du führst mich an geheime Stellen Du weißt, was und wie du's willst Schöpfst Energie aus deinen Quellen Weißt, wie du deinen Hunger stillst Astoria Astoria Du bist der schönste Stern von allen Und nur ich bin auserwählt Astoria Für immer bin ich dir verfallen Bis nichts anderes mehr zählt Astoria Oh, meine Schöne Dass du mir ja nicht verfällst Astoria Oh, meine Schöne Dass du mir ja nicht verfällst 08. Souvenir, Souvenir
Ihre Existenz ist unbeständig
Fast alle Menschen sind für sie nur Gäste Sie fühlen sich bei ihr nur halb zu Haus Sie schluckt sie, und sie spuckt sie wieder aus Was sie in mir weckt, ist unanständig Ich habe keine blütenweiße Weste Ich tu' mit Freuden das, was sie verlangt Ich hoffe immer, dass sie es mir dankt Bald schon vertraut Und unser mit Haut und Haar Kein Weg zurück Du wirst ein Stück Inventar Souvenir, Souvenir Ein kleiner Teil von dir wird bei uns bleiben Souvenir, Souvenir Wir werden ihn der Sammlung einverleiben Oft geschieht es unfreiwillig Es ist mehr als recht und billig Du verdienst es, und doch still' ich Niemals ihre Gier Souvenir, Souvenir Jeder möchte gerne bei ihr liegen Doch keiner will für immer bei ihr bleiben Nur ich bin da und bin ihr ewig treu Bei mir allein, da zeigt sie keine Scheu Ich bin immer gnadenlos verschwiegen Und sehr erpicht, ihr meinen Wert zu zeigen Ich hör', was sie in meine Ohren haucht Sie schickt mich, ich besorg' ihr, was sie braucht Wer bei uns war Gehört uns durch Haar und Haut Nie mehr allein In Schoß und in Schrei'n verstaut Souvenir, Souvenir Ein kleiner Teil von dir wird bei uns bleiben Souvenir, Souvenir Wir werden ihn der Sammlung einverleiben Oft geschieht es unfreiwillig Es ist mehr als recht und billig Du verdienst es, und doch still' ich Niemals ihre Gier Souvenir, Souvenir (Yeah) Souvenir, Souvenir Souvenir, Souvenir Ah, ah-ah Souvenir, Souvenir Ah, ah-ah Souvenir, Souvenir Ah, ah-ah Souvenir, Souvenir Ah, ah-ah Souvenir, Souvenir Ein kleiner Teil von dir wird bei uns bleiben Souvenir, Souvenir Wir werden ihn der Sammlung einverleiben Oft geschieht es unfreiwillig Es ist mehr als recht und billig Du verdienst es, und doch still' ich Niemals ihre Gier Souvenir, Souvenir Ah, ah-ah Souvenir, Souvenir Ah, ah-ah Souvenir, Souvenir 09. Zwischentöne: Blank
Seit Tagen lieg' ich in den Morgenstunden
Statt schlafend wach' in meiner kleinen Kammer Vielleicht doch schlafend, aber bei Bewusstsein Als wären Ruhestunden nicht schon rar Statt des herbeigewünschten Friedenfindens Kommt suchend eine Traumgestalt ins Zimmer Es ist die Dame, die ich nächtens sehe Durch Gänge und durch Säle einsam gehen Astoria, die beinah transparente Die Haar und Finger durch das Schlüsselloch Lässt wehen, wie um mich damit zu locken Den Weg mir aufzuzeigen, doch wohin? Mein Körper, bleibt er auf der Pritsche liegen? Verbindet mich mit ihm ein Faden zart? Wie eine Nabelschnur, wer ist die Mutter? So dehnbar und elastisch folgt sie mir Im fahlen, schwülen Licht wie eine Leitung Verbindet sie mein Ich mit meinem Selbst Pumpt stetig etwas weniger Bewusstsein Ins Satellitenzwillingshirn hinein Umgarnt von transzendenten Spinnenweben Den Haaren einer lächelnden Gestalt Sie kitzeln, ohne je mich zu berühren Sie ziehen ohne Spannung an der Haut Man kann uns Geister kaum mehr unterscheiden Und doch besteht sie nicht aus einem Selbst Sie wirkt wie aus frei schwirrenden Partikeln Zur Einheit sich verbindend wie ein Schwarm Vervollkommnend im wirbelnd schnellen Tanze Um einen Kern aus Nichts, um eine Lücke Ich kann nicht anders, jede Nacht dasselbe Ich folge durch das schlafende Hotel Es schläft nie wirklich, summt noch hinter Türen Jedoch, es fühlt sich an wie menschenleer In jeder Nacht seit dem Beginn der Träume Falls es sich dabei um ein ?Träume" handelt Verfolge ich die Frau ein Stückchen weiter Ich wandle um die Ecken und durch Türen So geht es kreuz und quer, hinauf, hinunter Doch spür' ich insgesamt geht es bergab Von unten dringt aus noch entfernter Tiefe Ein Pochen durch mich mehr als in mein Ohr Die Wände auf dem Weg hinab verlieren Verzierung und Tapete und Glamour Ich kann nicht schwitzen, wärmer wird es trotzdem Wie fühlte sich wohl Jona tief im Wal? Wie Adern dringen an die Oberfläche Die Rohre, die das Bauwerk so durchdringen Als wollten sie das Fleisch am Körper halten Wie Knochen das der Menschen Kathedralen Ein Ofen schlägt pulsierend in den Keller Ein Ofen wie das Herz von einem Tier So weit bin ich noch niemals vorgedrungen Ich wünschte nur, es wäre so geblieben Ich wünschte nur, es wäre nie gescheh'n Ich wünschte nur, ich hätte es nie gesehen Ich wünschte, es beendete sein Schlagen Ich würde gern die Augen fest verschließen Doch meine Lider ließ ich hinter mir Das Herz besitzt am Ofen eine Klappe Die stählern leicht sich öffnet, und im Spalt Da wohnt etwas, das fremd und gierig lauert Bestehend aus unendlich vielen Teilen Fast wie ein Bienenschwarm, unendlich alt Verwirrend und verwirrt zugleich im Dunkel So sucht es einen Weg, sich auszubreiten Die Rohre fangen leise an zu dröhnen Aus Tiefen, die in anderen Welten wurzeln Ein Klopfen, zaghaft noch, doch unaufhörlich Klingt wie ein Morsezeichen aus der Wand Ein unerbittlich stechend böses Fragen Ich bete, dass ich nicht die Antwort weiß Ich hoffe, dass ich nicht die Antwort weiß Ich flehe, dass ich nicht die Antwort bin 10. Dro(eh)nen Aus Dem Rostigen Kellerherzen
Ein Dröhnen
Aus dem Keller Ein Stöhnen Aus dem Traum Ein Schlagen Immer schneller Dich jagen Zeit und Raum Unheil, Unheil Urteil, verfallen Unweib Unterleib Du bleibst gefangen Unter Wunden Wunde verfallen Heizungen, Spreizungen Speizungen und Schlagen Wie Glocken Tiefster Herzen Kein Locken Nur noch Wut Die Mäuler Auszumerzen Das Geheul Der neuen Brut Asbest, ein Nest Benässte Wände Verwehtes, verklebtes Entlebtes Leben Vernetzt' entsetzt' Verletzte Hände Verschweißungen, Entgleisungen Verheißungsbeben Ein Murmeln Dort im Schatten Verschimmelt Feuchtes Haar Die tausend Sind nicht Ratten Dort hausend Jahr für Jahr Ein Wogen Wie von Wellen Betrogen Ums Vergeh'n Die Schreie Wie sie gellen Kein Verzeihen Kein Versteh'n Kein Versteh'n Kein Versteh'n Kein Versteh'n 11. Alles, Nur Das Nicht!
Du weißt, ich würde wirklich
Alles für dich tun Ich hab' es hundertmal Nein, tausendfach, bewiesen Ich hab' mich aufgeopfert Ich durfte selten ruh'n Nun lieg' ich hier auf diesem Bitterkalten Fliesen So ängstlich Ich habe jeden Meiner Tage dir geweiht Du bist mein Mittelpunkt Ich widme dir mein Leben Mein Wesen scheint verwest Es verblasste mit der Zeit Taub war ich, hörig und dir Blind und stumm ergeben Du lenkst mich Was du befahlst, ich tat es gern Du bist mir Sonne, bist mein Stern Mir ist bewusst, es ist nicht klug Dass ich den Weg mit dir einschlug Bestraf mich jetzt nicht mit Entzug Warum bekommst du nie genug? Alles will ich immer für dich tun Alles, wirklich alles Ich will dir den Kosmos schenken Alles will ich immer für dich tun Alles, wirklich alles Will nicht an die Folgen denken Zu jedem Schritt und jeder Schandtat Bin ich gern bereit Doch was du jetzt begehrst, ist grausam Und geht mir zu weit Bis heute Nacht genügten Dir noch Souvenirs Nur Kleinigkeiten, leblos Abgetrennt, entbehrlich Da ist eine ständig wachsendes Verlangen, ja, ich spür's Nun hast du neue Wünsche Größer und gefährlich Nein, lass mich Ich sollte dich verlassen Noch ist es nicht zu spät Bei dem Gedanken Nimmt die Panik mich gefangen Du hast ein Körnchen Abscheu In mein Herz gesät Ich fleh' dich an Das darfst du nicht von mir verlangen Nur das nicht Was du befahlst, tat ich voll Wonne Bist mein Stern und meine Sonne Ich war immer schön servil Doch nun willst du viel zu viel Hast ein grauenhaftes Ziel Spielst ein mörderisches Spiel Alles will ich immer für dich tun Alles, wirklich alles Ich will dir den Kosmos schenken Alles will ich immer für dich tun Alles, wirklich alles Will nicht an die Folgen denken Zu jedem Schritt und jeder Schandtat Bin ich gern bereit Doch was du jetzt begehrst, ist grausam Und geht mir zu weit Der Druck ist zu groß Und unablässig flüstert deine Stimme Sie setzt mir zu Der Druck ist zu groß Ich merke langsam, ich kann nicht gewinnen Was ich auch tu' Der Druck ist zu groß Wohin ich geh', mir folgen deine Blicke Und dein Gesicht Der Druck ist zu groß So schlägst du meine Gegenwehr in Stücke Mein Wille bricht Der Druck ist zu groß Ich lasse mich los Ich seh' die Gefahr Doch nun ist mir klar Es hat keinen Sinn Mich dir noch zu verweigern Es liegt auf der Hand Dass mein Widerstand Dich nur noch anheizt Und zusätzlich reizt Er wird dein Verlangen Nur noch weiter steigern Alles werd' ich immer für dich tun Alles, wirklich alles Und nun gibt es keine Grenzen Alles werd' ich immer für dich tun Alles, wirklich alles Denk nicht an die Konsequenzen Zu jedem Schritt und jeder Schandtat Bin ich gern bereit Ich bin bereit Ich bin bereit 12. Loreley
Hannelore nennt sich Loreley
Ihr Kleid ist hübsch, doch nicht der letzte Schrei Mit Haaren bis zur Hüfte Steht sie dort, verströmt die Düfte Nicht zu edel, nicht zu billig, nie zu willig In der Hotelbar ist sie wie zuhaus Und meistens sieht sie schön und freundlich aus Die zarten, feinen Züge Strafen alle Mühsal Lüge Sie hält alle Sorgen immer gut verborgen Hannelore nennt sich Loreley An mir schaut sie geflissentlich vorbei Ich fall' bei diesem Thema Keineswegs ins Beuteschema Soll ein Lächeln für dich strahlen, musst du zahlen Betritt ein Kandidat für sie den Raum Verschiebt sich nur ganz leicht der Kleidersaum Denn so wartet die charmante Und so schöne Unbekannte Vielleicht kommt zu später Stunde noch ein Kunde Leise, leise, Loreley Freu' dich, du wurdest auserkoren Leise, leise, Loreley Du hast so wundervolles Haar Lass los, lass los, oh, Loreley Denn niemand bleibt hier ungeschoren Auch dein Schmerz ist bald vorbei Loreley, es ist wahr Hannelore nennt sich Loreley Am Morgen sind die Beine schwer wie Blei Einem Leitsatz folgt sie immer ?Gehe niemals mit aufs Zimmer" Sie wahrt immer ihre Grenzen bei den Tänzen Hannelore ist für Geld recht nett Ein blonder Engel schwebt übers Parkett Man sieht Männer Scheine zücken Nur um sich mit ihr zu schmücken Ihre Schönheit lässt sie eben überleben Leise, leise, Loreley Freu' dich, du wurdest auserkoren Leise, leise, Loreley Du hast so wundervolles Haar Lass los, lass los, oh, Loreley Denn niemand bleibt hier ungeschoren Auch dein Schmerz ist bald vorbei Loreley, es ist wahr In dieser Nacht kommt keiner mehr Die Taschen bleiben heute leer Und du bringst nichts nach Haus Ich folge in der Dunkelheit Dem viel zu dünnen Abendkleid Du siehst verletzlich aus Am liebsten kehrte ich nun um Doch ?ihre" Stimme ist nie stumm Es soll und wird gescheh'n Du hörst die Schritte hinter dir Läufst schneller, fast entkommst du mir Du kannst mir nicht entgeh'n Du drehst dich um, erkennst mich jetzt Die Augen weiten sich entsetzt Du fragst mich, was ich will Ich reiße meine Faust empor Herunter fährt das Eisenrohr Und bald liegst du ganz still Ich schleif' dich ins Hotel zurück Es hat niemand bemerkt, zum Glück Du bist so furchtbar leicht Viel schwerer lastet meine Schuld Doch wartet ?sie" voll Ungeduld Der Keller ist erreicht Ich leg' den schlaffen Körper ab Astoria wird ihm zum Grab Die Schatten kreisen ihn schon ein In meinem Kopf schrillt kreischend laut Triumphgeheul, nun wird verdaut Nun ist's an mir zu schrei'n Leise, leise, Loreley Freu' dich, du wurdest auserkoren Leise, leise, Loreley Du hast so wundervolles Haar Lass los, lass los, oh, Loreley Denn niemand bleibt hier ungeschoren Auch dein Schmerz ist bald vorbei Loreley, es ist wahr Hannelore ohne Loreley Karin kommt bald in die Schule, Klaus wird drei Wer wird sich dazu durchringen? Ihren Kindern beizubringen? Dass sie niemals wieder heimkommt Nie mehr heimkommt Hannelore oder Loreley Mit beiden ist es leider nun vorbei Man wird sie auch nicht entdecken Denn ich musste sie verstecken In der Parthe fand man Kleider Sonst nichts, leider Das Hotel ließ sie verschwinden Nicht mal ich kann sie noch finden Jeder muss vor allen Dingen Opfer bringen Niemand wird mehr nach ihr fahnden Keiner wird die Tat je ahnden In der Bar tanzt nun ?Marie" und nicht mehr sie 13. Fortsetzung Folgt... 1
Wir standen gemeinsam
Am Abgrund und wir lauschten Fortsetzung folgt Dann kam die Verbeugung Wir sind noch ganz berauscht, denn Fortsetzung folgt Wir wissen heute schon Es gibt bald ein Wiederhören Diese magische Verbindung Lässt sich nicht so leicht zerstören Fortsetzung folgt Vielen Dank für deine Zeit Wir waren so was von bereit Du hast geschrien, geweint, gelacht Und hast mit uns so viel gedacht Du nahmst vieles von den Lippen Trägst es heim im Korb aus Rippen Wenn du aufbrichst, dann kommt's raus Du warst hier schon fast zu Haus Wir waren uns so sehr verfallen Singen wir ein letztes Mal Ihr seid erschienen und vor allen Dingen so phänomenal Wir standen gemeinsam Am Abgrund und wir lauschten Fortsetzung folgt Dann kam die Verbeugung Wir sind noch ganz berauscht, denn Fortsetzung folgt Wir wissen heute schon Es gibt bald ein Wiederhören Diese magische Verbindung Lässt sich nicht so leicht zerstören Fortsetzung folgt Vielen Dank für die Geduld Ich weiß, ich bin an allem Schuld An dem schrecklich langen Text Der immer weiter wächst und wächst Du rufst: ?Encore", ja, bitte gerne Bei diesem Nachschlag siehst du Sterne reisen wir vorbei Und nichts ist uns einerlei Wir waren meistens nicht verdorben Klangen trotzdem sehr enthemmt Wir haben stark um uns geworben Sangen uns uns nicht mehr fremd Wir standen gemeinsam Am Abgrund und wir lauschten Fortsetzung folgt Dann kam die Verbeugung Wir sind noch ganz berauscht, denn Fortsetzung folgt Wir wissen heute schon Es gibt bald ein Wiederhören Diese magische Verbindung Lässt sich nicht so leicht zerstören Fortsetzung folgt Wieder explodiert das Licht Der letzte große Staudamm bricht Fortsetzung folgt Kurz bevor der Kreis sich schließt Ein Schmetterling gen Himmel schießt Fortsetzung folgt Vorwärts über raue Pfade Abwärts ohne Maskerade Fortsetzung folgt Im Auf und Ab der Stimmungswippe Hängst du mit uns an dieser Klippe Fortsetzung folgt Wir standen gemeinsam Am Abgrund und wir lauschten Fortsetzung folgt Dann kam die Verbeugung Wir sind noch ganz berauscht, denn Fortsetzung folgt Wir wissen heute schon Es gibt bald ein Wiederhören Diese magische Verbindung Lässt sich nicht so leicht zerstören Fortsetzung folgt |